Was Sie in diesem Blog erfahren
Die systematische Lagerhaltung bildet das Rückgrat einer effizienten Warenwirtschaft und sorgt für Ordnung und Überblick im Lager. Sie ermöglicht Unternehmen, ihre Waren jederzeit verfügbar zu halten und gleichzeitig Kosten zu optimieren. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der systematischen Lagerhaltung, vom Festplatzsystem über Lagerstrategien bis hin zu praktischen Umsetzungsmöglichkeiten. Besonders das Festplatzsystem als bewährte Methode der Lagerplatzordnung wird eingehend betrachtet, mit seinen Vorteilen wie einfacher Orientierung, aber auch seinen Nachteilen wie höherem Platzbedarf.
Definition und Grundlagen der Lagerhaltung
Die Lagerhaltung umfasst alle Tätigkeiten zur Aufbewahrung von Waren und Gütern. Sie dient als Puffer zwischen Wareneingang und -ausgang und sichert die Verfügbarkeit von Produkten für Kunden und Produktion. Die Aufbewahrung von Materialien in geordneter Form bildet den Kern jeder Lagerhaltung, unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße.
Im betriebswirtschaftlichen Kontext bedeutet Lagerhaltung mehr als nur das physische Aufbewahren von Gütern. Sie umfasst auch die Planung von Lagerbeständen, die Organisation des Warenflusses und die Optimierung der Lagerkosten. Jedes Unternehmen mit physischen Produkten benötigt eine Form der Lagerhaltung, sei es für Rohstoffe, Halbfertigprodukte oder fertige Waren.
Die drei Grundsätze ordnungsgemäßer Lagerhaltung
Bei der systematischen Lagerhaltung gelten drei wichtige Grundsätze. Erstens, die optimale Nutzung der verfügbaren Lagerfläche, die durch durchdachte Lagerplatzordnung erreicht wird. Zweitens, der schnelle und einfache Zugriff auf alle gelagerten Artikel, was besonders für die tägliche Arbeit der Lagermitarbeiter entscheidend ist. Drittens, die Minimierung von Lagerkosten bei gleichzeitiger Sicherstellung der Warenverfügbarkeit.
Diese Grundsätze bilden das Fundament einer effizienten Lagerhaltung und helfen Unternehmen, ihre Lagerbestände optimal zu verwalten. Die Beachtung dieser Grundsätze führt zu einer verbesserten Lagerhaltungsform und unterstützt die Effizienzsteigerung im gesamten Materialfluss.
Unterschiede zwischen systematischer und chaotischer Lagerhaltung
Der Hauptunterschied zwischen systematischer und chaotischer Lagerhaltung liegt in der Zuordnung von Waren zu Lagerplätzen. Bei der systematischen Lagerhaltung hat jeder Artikel seinen festen Platz im Lager, der nur für diesen Artikel bestimmt ist. Bei der chaotischen Lagerhaltung hingegen werden Waren dort gelagert, wo gerade Platz ist, ohne feste Zuordnung.
Die systematische Lagerhaltung bietet einen klaren Überblick und erleichtert das Auffinden von Artikeln ohne IT-System. Die chaotische Lagerhaltung ermöglicht dagegen eine bessere Ausnutzung der Lagerfläche, erfordert jedoch ein leistungsfähiges IT-System zur Verwaltung der Lagerplätze.
Vorteile der systematischen Lagerhaltungsform
Die systematische Lagerhaltung bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Lagermitarbeiter finden sich schnell zurecht, da Artikel immer am selben Ort zu finden sind. Dies reduziert Wegzeiten und erleichtert die Einarbeitung neuer Mitarbeiter erheblich.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit, ohne IT-System zu arbeiten, da die Lagerorte bekannt und fest definiert sind. Dies macht die systematische Lagerhaltung besonders für kleinere Unternehmen attraktiv, die nicht in teure Lagerverwaltungssoftware investieren möchten.
Anwendungsbereiche und Einsatzszenarien
Die systematische Lagerhaltung eignet sich besonders für Lager mit überschaubarem Sortiment und geringer Artikelvielfalt. Im Supermarkt-Bereich ist diese Form der Lagerhaltung weit verbreitet, da Kunden sich an festen Produktplatzierungen orientieren können.
Auch für die Lagerung von Ersatzteilen oder in der Produktion findet die systematische Lagerhaltung häufig Anwendung. Hier ist die schnelle Verfügbarkeit von Teilen oft wichtiger als die optimale Ausnutzung der Lagerfläche.
Das Festplatzsystem als Kernmethode
Definition und Prinzipien des Festplatzsystems
Das Festplatzsystem ist eine spezifische Form der systematischen Lagerhaltung, bei der jedem Artikel ein fester Lagerplatz zugewiesen wird. Dieser Lagerplatz steht ausschließlich für den zugeordneten Artikel zur Verfügung und wird mit keinem anderen Artikel belegt, selbst wenn er temporär leer stehen sollte.
Die klare Struktur des Festplatzsystems sorgt für hohe Transparenz im Lager. Jeder Artikel hat seinen definierten Platz, was das Auffinden erleichtert und Ordnung im Lager schafft. Dies ist besonders in komplexen Lagerumgebungen von Vorteil.
Vorteile des Festplatzsystems für die Lagerverwaltung
Das Festplatzsystem bietet zahlreiche Vorteile für die Lagerverwaltung. Durch die feste Zuordnung von Artikeln zu Lagerplätzen entsteht ein klarer Überblick über den Lagerbestand. Dies erleichtert Inventuren und hilft, Fehlbestände schnell zu erkennen.
Besonders bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter zeigt sich der Vorteil des Systems. Neue Lagermitarbeiter können sich schnell orientieren und finden Artikel ohne lange Suchzeiten. Dies führt zu einer höheren Effizienz und weniger Fehlern bei der Kommissionierung.
Nachteile und Limitationen des Festplatzsystems
Trotz seiner Vorteile weist das Festplatzsystem auch einige Nachteile auf. Ein wesentlicher Nachteil ist die unflexible Nutzung der Lagerfläche. Da Lagerplätze für bestimmte Artikel reserviert bleiben, auch wenn diese nicht auf Lager sind, kann dies zu einer ineffizienten Nutzung der vorhandenen Lagerfläche führen.
Bei schwankenden Beständen zeigen sich weitere Nachteile des Festplatzsystems. Wenn ein Artikel in größerer Menge als üblich eingelagert werden muss, reicht der zugewiesene Platz möglicherweise nicht aus. Umgekehrt bleiben bei geringen Beständen Lagerplätze ungenutzt, was zu höheren Kosten pro Lagereinheit führt.
Platzprobleme und Flächeneffizienz
Ein zentrales Problem des Festplatzsystems ist die suboptimale Nutzung der Lagerfläche. Da jeder Artikel seinen festen Platz hat, muss für Bestandsschwankungen genügend Platz vorgehalten werden. Dies führt zu einer geringeren Flächeneffizienz im Vergleich zu dynamischen Lagersystemen.
Die ineffiziente Flächennutzung bedeutet höhere Kosten pro Lagereinheit. Unternehmen müssen abwägen, ob die Vorteile der einfachen Handhabung die höheren Kosten für Lagerfläche rechtfertigen. Besonders bei teurer Lagerfläche kann dies ein entscheidender Faktor sein.
Die fünf Aufgaben der Lagerhaltung
Bereitstellung und Verfügbarkeit sichern
Die erste zentrale Aufgabe der Lagerhaltung ist die Bereitstellung von Waren für Produktion und Versand. Durch die geordnete Lagerung werden Produkte genau dann verfügbar gemacht, wenn sie benötigt werden. Dies ist essentiell für einen reibungslosen Ablauf im Unternehmen.
Die zweite Aufgabe besteht in der Sicherung der Lieferfähigkeit des Unternehmens. Durch ausreichende Lagerbestände können Kundenaufträge zeitnah bedient werden, was zur Kundenzufriedenheit beiträgt und Wettbewerbsvorteile schafft.
Zeitliche Überbrückung und Produktionssicherung
Die dritte Aufgabe der Lagerhaltung ist die Überbrückung zeitlicher Differenzen zwischen Wareneingängen und -ausgängen. Dies ist besonders wichtig bei Saisonartikeln oder bei unregelmäßigen Lieferzeiten von Zulieferern.
Als vierte Aufgabe dient die Lagerhaltung zur Pufferung von Produktionsschwankungen. Bei Produktionsengpässen oder -ausfällen können Lagerbestände die Versorgung der Kunden sicherstellen und so temporäre Probleme überbrücken.
Optimierung der Warenbeschaffung
Die fünfte Aufgabe der Lagerhaltung besteht in der Optimierung der Warenbeschaffung durch Mengenvorteile beim Einkauf. Durch größere Bestellmengen können bessere Konditionen erzielt werden, was die Beschaffungskosten senkt.
Diese fünf Aufgaben verdeutlichen die zentrale Rolle der Lagerhaltung in der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Eine effiziente Lagerhaltung trägt wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg bei.
Lagerstrategien für effiziente Warenverwaltung
FiFo, LiFo und andere Strategien
Verschiedene Lagerstrategien helfen bei der effizienten Verwaltung von Waren. Die bekannteste ist FiFo (First in, First out), bei der die zuerst eingelagerte Ware auch zuerst wieder ausgelagert wird. Diese Strategie eignet sich besonders für verderbliche Waren und Artikel mit Verfallsdatum.
Im Gegensatz dazu steht die LiFo-Strategie (Last in, First out), bei der die zuletzt eingelagerte Ware zuerst wieder ausgelagert wird. Diese Methode findet vor allem bei nicht verderblichen Waren Anwendung, bei denen das Alter keine Rolle spielt.
Implementierung und Anpassung von Lagerstrategien
Die Implementierung einer Lagerstrategie erfordert eine sorgfältige Planung und Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens. Die gewählte Strategie muss zur Art der gelagerten Waren, zum Platzangebot und zur vorhandenen IT-Infrastruktur passen.
Viele Unternehmen kombinieren verschiedene Strategien, um die Vorteile der einzelnen Ansätze optimal zu nutzen. So kann beispielsweise für verderbliche Waren FiFo und für langlebige Artikel LiFo angewendet werden, alles innerhalb desselben Lagers.
Optimale Lagerplatzordnung planen
Kriterien für die Lagerplatzgestaltung
Bei der Planung einer Lagerplatzordnung spielen verschiedene Kriterien eine Rolle. Die Umschlaghäufigkeit der Artikel ist ein wesentlicher Faktor – häufig benötigte Waren sollten nah am Ein- und Ausgang platziert werden, um Wegzeiten zu minimieren.
Weitere wichtige Kriterien sind die Größe und das Gewicht der Artikel. Schwere und sperrige Güter sollten in bodennah und gut zugänglich gelagert werden, während leichte, kleine Artikel auch in höheren Regalebenen platziert werden können.
Zonierung und Raumaufteilung
Eine durchdachte Zonierung des Lagers trägt zur Effizienzsteigerung bei. Durch die Einteilung in verschiedene Bereiche, etwa nach Artikelgruppen oder Rotationsgeschwindigkeit, wird die Orientierung erleichtert und die Kommissionierung beschleunigt.
Bei der Raumaufteilung sollten auch Aspekte wie Transportwege, Brandschutz und Arbeitssicherheit berücksichtigt werden. Fluchtwege müssen freigehalten werden, und die Anordnung der Regale sollte einen effizienten Materialfluss ermöglichen.
Kostenfaktoren der Lagerhaltung
Direkte und indirekte Lagerkosten
Die Kosten der Lagerhaltung setzen sich aus direkten und indirekten Komponenten zusammen. Zu den direkten Kosten zählen Miete oder Abschreibungen für Lagergebäude, Energiekosten, Personalkosten und Kosten für Lagertechnik.
Indirekte Kosten entstehen durch die Kapitalbindung in den gelagerten Waren, durch Versicherungen, Schwund oder durch Wertverlust bei älteren Artikeln. Diese Kosten werden oft unterschätzt, machen aber einen erheblichen Teil der Gesamtkosten aus.
Optimierungsansätze zur Kostensenkung
Zur Senkung der Lagerkosten gibt es verschiedene Ansätze. Eine Optimierung der Lagerbestände durch genaue Bedarfsprognosen kann die Kapitalbindung reduzieren. Effiziente Lagerprozesse und der Einsatz moderner Technologien können Personalkosten senken.
Auch die Wahl des richtigen Lagersystems beeinflusst die Kosten. Je nach Artikelstruktur und Umschlaghäufigkeit kann ein Festplatzsystem oder ein chaotisches Lager die kostengünstigere Variante sein. Jedes Unternehmen muss hier seine individuelle Lösung finden.
IT-Systeme und Lagerverwaltung
Bedeutung von Lagerverwaltungssoftware
Eine moderne Lagerverwaltungssoftware ist heute für viele Unternehmen unverzichtbar. Sie unterstützt bei der Verwaltung von Lagerbeständen, der Optimierung von Lagerplätzen und der Steuerung von Ein- und Auslagerungsprozessen.
Besonders bei großen Lagern oder bei chaotischer Lagerhaltung ist ein leistungsfähiges IT-System notwendig. Es hilft, den Überblick über die Bestände zu behalten und die optimale Platzierung neuer Waren zu bestimmen.
Integration mit anderen Unternehmenssystemen
Eine effiziente Lagerverwaltung erfordert die Integration des Lagerverwaltungssystems mit anderen Unternehmenssystemen wie ERP, Buchhaltung oder Produktionsplanung. Durch den nahtlosen Datenaustausch werden manuelle Eingaben vermieden und Fehlerquellen reduziert.
Die Integration ermöglicht auch eine bessere Planung von Bestellungen und Produktionen, da aktuelle Bestandsdaten jederzeit verfügbar sind. Dies führt zu einer höheren Gesamteffizienz im Unternehmen und zu Kosteneinsparungen.
Fazit zur systematischen Lagerhaltung
Die systematische Lagerhaltung mit ihren verschiedenen Ausprägungen wie dem Festplatzsystem bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile. Sie schafft klare Strukturen, erleichtert die Orientierung im Lager und kann ohne aufwendige IT-Systeme betrieben werden.
Allerdings muss jedes Unternehmen abwägen, ob die Vorteile die Nachteile wie den höheren Platzbedarf und die geringere Flexibilität überwiegen. Die Wahl des richtigen Lagersystems hängt von vielen Faktoren ab, darunter Artikelstruktur, Umschlaghäufigkeit und verfügbare Lagerfläche. Eine sorgfältige Planung und regelmäßige Überprüfung der Lagerhaltung ist essentiell, um die Effizienz zu steigern und Kosten zu optimieren. Die systematische Lagerhaltung bleibt ein wichtiger Bestandteil der Logistik und trägt wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens bei.
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